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November 2022

Vortrag über das Kinder- und Familienzentrum Wiesenkinder in Unlingen

von der Leitung Frau Heike Gebhart

Am Freitag, den 18.11.2022, hatte die Klasse BKSP IT 3/1 (PiA) im Handlungsfeld 6 bei Herrn Fiederling die interessante Möglichkeit, von der Leitung Frau Heike Gebhart, die selbst vor einigen Jahren ihre Erzieherinnenausbildung an der Matthias Erzberger Schule absolviert hat, einen Vortrag zu hören und damit Einblicke über das Kinder- und Familienzentrum Wiesenkinder in Unlingen zu bekommen.
Der Kindergarten Wiesenkinder wurde im Herbst 2020 als kommunale Einrichtung mit zwei Gruppen für Kinder zwischen dem 2. und 6. Lebensjahr eröffnet. Seit September 2022 ist die Einrichtung nun auf dem Weg, ein Kinder- und Familienzentrum zu werden. Dabei möchten sie aber weiterhin als Kindergarten Wiesenkinder bezeichnet werden und der Träger hat sich bewusst gegen die Umbenennung in ein Kinder- und Familienzentrum entschieden.
Die Aufgabe jedes Kindergartens steht unter dem Motto: Bildung, Betreuung und Erziehung. Bei einem Kinder- und Familienzentrum wird dies noch mit den sogenannten vier B`s erweitert, somit orientiert sich die Konzeption zusätzlich auch noch an: Bildung, Beratung, Begegnung und Begleitung. Der Blick richtet sich folglich auch auf die Familien der Kinder und die Möglichkeiten, die der Sozialraum liefert. Der Mehrwert eines Kinder- und Familienzentrums vor Ort ist zum einen für die Kinder spürbar, welche daraus profitieren (Angebote, als Ort der Familie) und zum anderen auch für die Familien interessant (durch Beratungen, Weitervermittlungen, Kontakte und Vernetzungen).
Die Klasse hat erfahren, dass das Allerwichtigste zum Start eines Kinder- und Familienzentrums ist, eine Sozialraumanalyse vorzunehmen, wobei man die Ressourcen und Vorteile aus der Umgebung vor Ort analysiert. Darauf aufbauend kann sich dann eine „Stakeholder-Analyse“ oder eine „Netzwerk-Karte“ entwickeln, in der alle relevanten Orte und Kooperationspartner markiert werden.
Das Förderprogramm dauert maximal vier Jahre an. Im ersten Jahr steht der Einrichtung 10.000 Euro für die Weiterentwicklung zur Verfügung. Frau Gebhart sagte, dass man die Fördermittel sehr flexibel einsetzen könne, man müsse jedoch jeden Kauf und alle Anschaffungen beim Träger begründen.
Frau Gebhart sieht viele Vorteile in einem Kinder- und Familienzentrum, jedoch sagt sie auch, dass es sehr viel mehr Arbeit und Zeit für sie und das Team sei. Deshalb ist es von größter Bedeutung, niederschwellige Angebote anzubieten und sich Schritt für Schritt weiterzuentwickeln. Unterstützung bekomme das Kinder- und Familienzentrum Wiesenkinder in Unlingen von der DKJS und von dem eignen Träger.
Das Kinder- und Familienzentrum Wiesenkinder in Unlingen hat vor Kurzem einen Laternen-Workshop für die Familien angeboten, bei welchem die Eltern gemeinsam mit ihren Kindern eine Laterne für St. Martin fertigstellen konnten. Auch in Zukunft ist das Team sehr darauf bedacht, mehr Familiennachmittage zu organisieren, so dass die Einrichtung ein Ort der Begegnung wird, zu der alle herzlich eingeladen sind. Hierbei liegen die Verantwortung und Aufsichtspflicht bei den Erziehungsberechtigten. Zudem gibt es seit neustem Lesepaten, welche in die Einrichtung kommen und den Kindern verschiedenste Geschichten vorlesen. Da das Kinder- und Familienzentrum Wiesenkinder in Unlingen sich gerade erst neu entwickelt, sind noch einige Ziele angestrebt, wie Sprachförderung durch Logopädie oder Erziehungsberatungsstellen vor Ort, so dass die Angebote niederschwellig sind und die Eltern keine langen Fahrwege in Kauf nehmen müssen.
Da das Kinder- und Familienzentrum Wiesenkinder in Unlingen schon ein bestehender Kindergarten war, verfügt dieser nicht über separate oder zusätzliche Räumlichkeiten für beispielsweise die Eltern oder Therapeuten. Hierbei wird wieder geschaut, welche Räume sich in der Umgebung anbieten und so können beispielsweise die Räumlichkeiten des Sitzungssaales in der Gemeinde genutzt werden. Dadurch sind nicht alle Angebote „direkt im Haus“, jedoch vor Ort. Ziel sei es natürlich, alles in einem Haus anbieten zu können, jedoch sei dies momentan finanziell nicht umsetzbar. Dies sei laut Frau Gebhart hauptsächlich nur bei Neubauten der Fall.
Anschließend hatten wir als Klasse noch die Möglichkeit, Frau Gebhart einige Fragen zu stellen. Da wir erstaunt waren, was die Leitung alles in einem Kinder- und Familienzentrum leisten muss, fragten wir, wie die Leitungsfreistellungszeiten seien. Frau Gebhart schilderte uns daraufhin, dass es keine genaue Regelung für zusätzliche Leitungsfreistellung gäbe, worüber wir sehr erstaunt waren. Eine positive Erfahrung für sie sei, dass man die Eltern verstärkt mit ins Boot hole und dies somit auch ein Mehrwehrt für das Personal sei und man dadurch einen breiteren Blickwinkel erlangt. Andererseits wird die Zeit immer noch knapper für all die Anforderungen und Aufgaben, die man als pädagogische Fachkraft bewältigen muss.
Laut Frau Gebhart seien viele Grundprinzipien eines Kinder- und Familienzentren bereits in den meisten Kindertageseinrichtungen verankert und man könne diese Grundlagen nutzen und weiter darauf aufbauen. Ein Kinder- und Familienzentrum möchte mehr die Familien miteinbeziehen und stellt die Familie als Gesamtkonzept in den Mittelpunkt, was natürlich für das Personal mit mehr Aufwand und Organisation verbunden ist.
Frau Gebhart verwies darauf, dass das Kinder- und Familienzentrum und deren Konzeption vielmehr eine „Haltung“ sei und es ein fortlaufender Prozess ist, sodass man keinen zeitlichen Punkt ausmachen könne, ab wann die Umwandlung zu einem Kinder- und Familienzentrum abgeschlossen ist.
Auf die Frage, wie das Team auf diese Veränderung reagierte, sagte Frau Gebhart, dass sich das Team sehr schnell darauf einlassen konnte und es kaum Widerstände gab. Alle nahmen die Herausforderung an und akzeptierten diese. Es war keine ganz so große Umstellung gewesen, die einzige große Veränderung war einfach der größere Arbeitsaufwand.
Wir als Klasse BKSP IT 3/1 sind sehr dankbar, dass Frau Gebhart sich die Zeit genommen hat, uns über den Inhalt und die Haltung eines Kinder- und Familienzentrums aufzuklären. Man erlangte einen komplett neuen Blickwinkel, der Horizont erweiterte sich und zudem waren diese praxisnahen Beispiele sehr erstrebenswert und aufschlussreich. Wir fanden auch die Offenheit und Ehrlichkeit von Frau Gebhart bewundernswert. Man hat gespürt mit wieviel Herzblut Frau Gebhart ihren Beruf ausübt, wie engagiert sie ist und das Bestmöglichste für alle Beteiligten möchte.

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